Fachberatung

Immer das wetter checken

Wenn Sie Draußen streichen wollen, holen Sie sich immer den aktuellsten Wetterbericht für die Zeit Ihrer Projekte ein. Gutes Wetter sollte nicht nur beim Streichen, sondern auch bei der Vorbereitung und beim Trocknen herrschen. Sollte gutes Wetter angekündigt sein, so sind auch Faktoren wie Luft- und Oberflächentemperatur, Feuchtigkeit und Taupunkt von Wichtigkeit.

Haben die Witterungsbedingungen Einfluss?

Vielleicht finden Sie die nachfolgenden Tipps und Hinweise hilfreich bei der Planung Ihres Projekts – weitere Produkthinweise finden Sie auf dem Etikett oder im Datenblatt.

Grundsätzliche Hinweise:

  • Der Taupunkt ist entscheidend beim Streichen von Farbe. Die Verdunstung der Verdünnung von der Oberfläche erzeugt Wärme und/oder Energie und kühlt die Oberfläche herunter (Verdunstungskälte). Sind die Bedingungen bei der Verarbeitung noch richtig, verschlechtern sich dann aber bei der Trocknung, so kann dies zu anderen Problemen führen.
  • Die relative Feuchtigkeit ist wichtig, weil Luft nur eine bestimmte Menge Wasser- oder Lösemitteldampf zur gleichen Zeit aufnehmen kann. Nimmt die relative Luftfeuchtigkeit zu, kann die Luft weniger Lösemitteldampf aufnehmen und die Trocknung der Farbe verlangsamt sich.
  • Temperatur der Luft und des Bootsbaumaterials beeinflussen die Trocknungsbedingungen nachhaltig. Die Nichtbeachtung der Trocknungszeiten kann zu Anstrichfehlern wie Orangenhaut, Enthaftung oder verlangsamter Trocknung führen.
  • Vermeiden Sie extreme Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. International Produkte sind über alle Temperaturbereiche getestet, um die besten Bedingungen für die Applikation beschreiben zu können. Weitere Informationen zu Wetterbedingungen finden Sie in unseren Datenblättern, die Sie auf unserer Website finden.
  • Niedrige Temperaturen verlängern die Trocknungszeit, deshalb achten Sie auf Durchtrocknung der Farbe bevor Sie Schleifen oder Überstreichen.
  • Zu frühes Schleifen kann zum Kräuseln der Farbe, zum Verschließen des Schleifpapiers und damit zur Zerstörung der Farboberfläche führen.
  • Zu frühes Überstreichen kann zu Orangenhaut, Blasen und Glanzverlust führen.
  • Hohe Temperaturen reduzieren die Trocknungszeit und erschweren damit die Applikation, weil sich die Verlaufseigenschaften verschlechtern. Verdünnen Sie in solchen Fällen wie in den Datenblättern und Etiketten beschrieben.
  • Verarbeiten Sie Farbe nicht bei direkter Sonneneinstrahlung oder wenn die Oberfläche aufgeheizt ist,beides verändert die Trocknungseigenschaften der Farbe und führt zu schlechtem Verlauf, schnelle Trocknung, Reißen des Farbfilms und verringertem Glanz. Die Untergrundtemperatur kann mit einem Oberflächenthermometer gemessen warden.

„Was ist ‘relative Luftfeuchtigkeit’?“

Als relative Luftfeuchtigkeit bezeichnet man die Wassermenge in Dampf im Vergleich zur Wassermenge, die Luft bei der aktuellen Temperatur maximal aufnehmen kann.

Zum Beispiel: wenn die relative Luftfeuchtigkeit mit 50% bei 23°C gemessen wird, bedeutet das, das die Luft jetzt die Hälfte der möglichen Feuchtigkeit bei 23°C aufgenommen hat. 100% bedeutet also, die Luft ist gesättigt.

Kommt feuchte Luft mit kälterer Luft oder kalten Oberflächen in Kontakt, kondensiert der Wasserdampf zu Wassertröpfchen. An Oberflächen erreicht die Luft dann ihren Taupunkt.

Verarbeiten Sie Farbe niemals bei relativer Luftfeuchtigkeit von über 85%, sonst werden Sie sehr schnell den Taupunkt umgebender Temperaturen erreichen.

Die relative Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer gemessen warden.

„Was ist der ‘Taupunkt’?“

Wir alle haben schon Bekanntschaft mit dem Taupunkt gemacht. Kondensation am Fenster ist ein einleuchtendes Beispiel. Taupunkt ist die Temperatur an der die Luft den Wasserdampf nicht länger halten kann und Wassertröpfchen bildet. Kondensation entsteht wenn die Lufttemperatur sinkt und sich dadurch die Aufnahmefähigkeit der Luft, Feuchtigkeit zu halten reduziert. An unserem Beispiel des Fensters lässt sich diese sehr leicht erklären. Die kalte Nachttemperatur schlägt sich außen am Fenster nieder und reduziert die Glastemperatur. Die fast gesättigte Raumluft wird an der Scheibe innen abgekühlt, kann dadurch die Feuchtigkeit nicht mehr halten und die Wassertröpfchen schlagen sich als Kondensation innen am Fenster nieder.

Beim Streichen ist es immens wichtig die Kondensation bis zur Trocknung der Farbe auszuschließen. Die optimale Untergrundtemperatur sollte mindesten 6°C über dem Taupunkt liegen, auch wenn einige Produkte mehr oder weniger tolerant sind.

Wenn Sie mit International Produkten arbeiten und sich nicht sicher sind, nutzen Sie die Produktdatenblätter, diese finden Sie auf unserer Website.

Der Taupunkt kann aus der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur berechnet werden. Taupunkttabellen sind im Internet weithin verfügbar.

Wichtige Punkte bei Verarbeitung von Lacken und Klarlacken:

  • Trockene, gut belüftete Bedingungen sind ideal bei der Verarbeitung von Lacken und Klarlacken. Guter Luftaustausch wird die Trocknung unterstützen und eine staubfreie Umgebung wird ein gutes glänzendes Finish erzeugen. Vermeiden Sie aber windige Bedingungen.
  • Staubeinschlüsse lassen sich durch Zwischenschliffe verringern. Vor dem Neuanstrich den Schleifstaub mit einem Staubbindetuch beseitigen. Der initiale Tiefenglanz wird dadurch noch verstärkt.
  • Vermeiden Sie das Lackieren am späten Nachmittag oder bei Luftfeuchtigkeit über 80%, Lacke reagieren häufig mit Feuchtigkeit. Glanzverlust kann auch durch nächtliche Kondensation oder Temperaturschwankungen entstehen.
  • Beim Streichen oder lackieren von Holz sollte nicht bei steigenden Untergrundtemperaturen gearbeitet werden, weil dies zu Blasen im Lack führen kann, die bedingt durch Aufbrechen der Holzfasern sind. Gute Applikationsbedingungen ergeben sich immer bei fallenden Holztemperaturen; das Holz nimmt den Lack dann besser auf.

Wichtige Punkte bei der Verarbeitung von Epoxies (Watertite, Interprotect®, Gelshield® 200, Gelshield® Plus):

Während der Aushärtung in hoher Luftfeuchtigkeit oder teilweise auch zu niedrigen Temperaturen entwickeln Epoxies Amine Ausblühungen an der Oberfläche. Die klebrige Substanz muss entfernt werden und kann normalerweise mit milder Seifenlauge entfernt werden. Wird die Oberfläche nicht gereinigt, kann es zu Abblätterungen oder Delaminierungen kommen. Beim Schleifen setzt sich das Papier sofort zu.Amine Aufblühungen

Hohe Luftfeuchtigkeit kann die Lösemittelverdunstung verringern. Dies kann zu „Weichem Aushärten“ führen. Epoxy Produkte werden immer in höherer Schichtdicke verarbeitet; das verbleibende Lösemittel verlangsam dann die Aushärtung oder verschlechtert sie sogar.

Normalerweise härten Epoxies unter allen Bedingungen aus, selbst wenn die Temperatur unter 7°C sinkt, dann verlangsamt sich aber die Aushärtung oder setzt aus. Denken Sie an die Tag- und Nachttemperaturen wenn Sie Draußen oder in einem Schuppen arbeiten.

Epoxy Produkte reagieren bei wärmerer Umgebung schneller, deshalb heizen Sie Ihren Arbeitsbereich mit einer sicheren Heizung für eine gute Aushärtung der Produkte.


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